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Israel oder Gaza: Wo sind schwule Muslime sicherer?

Vorher noch ein Update zu meinem Beitrag über den G20-Gipfel und den dazugehörigen Protesten: Es gibt eine Menge guter Witze darüber, und die besten stammen direkt von Olaf Scholz!

Aber nun zum heutigen Thema: Angebliches Pinkwashing in Israel, dem wohl einzigen Land im Nahen Osten, in dem man ungestraft LGBTQ sein darf. Heute war ich in einem Café in Kreuzberg, in dem sich auf der Vitrine ein Aufkleber befindet: "No Pride in Israel Apartheid". Er bezieht sich auf die Gay Pride, die demnach auf keinen Fall in Israel stattfinden darf, weil: Apartheid-Alarm! Wer noch etwas Geschichte geschnuppert hat, weiß eigentlich, dass Israel mit Apartheid in etwa genauso viel zu tun hat wie ein Karnickel mit Gewaltverbrechen.

Aber aufgrund der Besetzung von einigen Landstrichen nach dem 6-Tage-Krieg und deren darauf folgenden Besiedlung sowie der Bau einer Grenzmauer und der Beschuss von islamischen Milizen, die aus Grundschulen und Hospitälern heraus schießen, wird geschlossen, was echte Antizionisten und Antisemiten schon immer wussten:

Der Jude resp. Israeli ist an sich ein böser Mensch, der im Laufe seiner Geschichte endlich gelernt haben müsste, dass es besser ist, sich restlos vernichten zu lassen, als sich gegen Angreifer zu verteidigen. Und wenn er, der Jude resp. der Staat Israel Religionsfreiheit gewährt und arabische-jüdische LBGTQ Communities freigewähren lässt, dann ist das nicht etwa ein begrüßenswerter Umstand, sondern Pinkwashing von Verbrechen der übelsten Sorte!

So, Ihr Aktionisten: Ihr seid auch echte Spezialisten! Deshalb sollte Ihr Eure Gay Pride unbedingt in Saudi-Arabien, in Syrien, oder besser noch, im Gaza-Streifen durchführen! Garantiert pinkwashing-unverdächtig!

Weil ich ja ach so tolerant bin, habe ich trotzdem meinen Kaffee in eben jenem Café getrunken und habe meine Jungle-World auch dort gelesen. Ja, und vielen Dank auch noch, dass ich nun doch noch ein Label hinzufügen muss: Blöd

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